Karstlandschaften der Schweiz
Am meisten Karstlandschaften hat es im Jura, den Préalpes Romandes sowie den Kalkalpen der Alpennordseite und des Tessins. Sie sind oft von Höhlensystemen durchzogen, die Flüsse, Wasserfälle, Seen und Tropfsteingalerien enthalten. In einzelnen Höhlen ist ein Teil als Schauhöhle eingerichtet, der ohne spezielle Ausrüstung besucht werden kann (Landschaftsführer «Karstlandschaften und Schauhöhlen der Schweiz»). Karstlandschaften sind trocken und die Böden dünn. Nur Spezialisten unter den Pflanzen trotzen diesen extremen Bedingungen (Bildgalerie).
Karstlandschaften sind Un-Landschaften: unzugänglich, unwegsam, unerschlossen, unwirtlich und unheimlich. Warum sollte man dort hingehen? Gerade deshalb! In diesem Schroffen, Grauen, Abweisenden, Scharfkantigen liegt ihr Reiz. Oft sind sie menschenleer. Sie wollen entdeckt, erobert, bezwungen werden. Nur dem, der sich hineinwagt, genau hinschaut, nachfragt, in die Tiefe dringt, eröffnen sie ihren Reiz. Durch die Unendlichkeit eines Karrenfelds zu streifen, scheinbar ziellos von Fels zu Fels zu springen, ins bodenlose Grauen der Spalten hinunterzustaunen, sich von den vielen Farbtupfern der Blumenpolster berühren zu lassen – dies hinterlässt starke emotionale Eindrücke. Zudem sind Karstlandschaften Tore zu unentdeckten unterirdischen Welten von bezaubernder Schönheit.

Viele Karstlandschaften haben ihre wilde Ursprünglichkeit bewahrt. Gerade die hochgelegenen Karrenfelder mit dem nackten Karst, den offenen Schächten, Spalten und Höhlen haben einen ganz besonderen Reiz. Da ist die Landschaft noch so, wie sie die Natur geschaffen hat. Höhlenschächte, die sich im Bodenlosen verlieren, haben etwas Schauerliches. Aber haben Sie nicht auch schon in eine Höhle hineingeschaut und mit dem Gedanken an eine Begehung gespielt? Schauhöhlen bieten unter gesicherten Bedingungen dieses Abenteuergefühl.
Dieser Exkursionsführer ist nicht ein herkömmlicher Routenführer, sondern ein Landschaftsführer mit einer Fülle an Hintergrundinformationen.
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