Beratung, Projekte, Wanderungen

Wilde Orchideen

In der Schweiz sind 75 Arten bekannt – vom Tiefland bis ins Hochgebirge. Am orchideenreichsten sind die Kalk- und Dolomitgebiete der Alpen und des Juras. Im westlichen Mittelland sind Orchideen nur noch selten. Die übriggebliebenen Vorkommen liegen meist im Wald, einige auch in nährstoffarmen Feuchtgebieten und an Trockenstandorten. Aber auch auf Sekundärstandorte wie Flachdächer, Steinbrüche, Bahndämme, Friedhöfe und Gärten können plötzlich Orchideen auftauchen.

 

Erhaltung und Förderung

Haben Sie in Ihrer Gemeinde schon einmal eine wilde Orchidee gesehen? Orchideen sind selten und deshalb alle national geschützt. Viele Vorkommen im westlichen Mittelland sind bereits eingegangen oder sind gefährdet. Damit sie nicht ganz verschwinden, braucht es engagierte Leute, die das Schöne erhalten wollen. Meist sind die Gemeinden für den lokalen Arten- und Biotopschutz zuständig. Behörden und Verwaltung müssen aber spüren, dass die Bevölkerung dahintersteht.

Möchten Sie etwas für dier Erhaltung der Orchideen tun? Mit wenig Aufwand kann viel erreicht werden. Z.B. wenn Strassenränder mit Orchideen erst im Spätherbst gemäht werden. Melden Sie uns gefährdete Orchideenvorkommen, gerne helfen wir bei der Lancierung eines Orchideenprojekts.

Kontakt

 

Ökologie der Schweizer Orchideen

Im Gegensatz zu vielen tropischen Orchideen wachsen unsere am Boden. Es hat fast für jede magere ökologische Nische eine Art: Tieflage, Hochgebirge, Nass-, Trocken- und Ruderalstandorte oder Wald. Es sind Pionierpflanzen. Viele Arten können im dichten Bewuchs nicht konkurrieren. 90% brauchen basiche Böden, das heisst viel Kalk oder Dolomit. Die allermeisten sind mehrjährig und darauf angewiesen, dass man sie solange stehen lässt, bis sie Reservestoffe in ihre Speicherorgane eingelagert haben. Sonst hungern sie aus. Für das langfristige Überleben müssen sie auch absamen können. Auf der Wiese geschieht das im Mittelland etwa ab August, im Wald ab September/Oktober, je nach Besonnung und Exposition. Orchideensamen sind so fein, dass sie einen Pilz als Versorger brauchen, um keimen zu können. Deshalb gelingen Aussaat und Verpflanzung oft nicht. Einige Arten bilden ab September bereits die Rosette fürs nächste Frühjahr: also keine Herbstweide auf Orchideenwiesen.

Ansprüche und Erkennungsmerkmale der einzelnen Arten

Bildgalerie

Weitere Orchideenbilder

 

Artikel zum Thema

Orchideen im Oberaargau (pdf)

Orchideen wachsen auf den Quadratmeter genau (pdf)

Ökologische Pflege der Verkehrsbegleitflächen im Kanton Bern und ihre Bedeutung für die Erhaltung der wildwachsenden Orchideen. Orchis 1/18.

Anmelden